Umfrage unter 391 Freelancern erklärt Ursachen für Scheinselbstständigkeit im Freelancing - und den beginnenden Wandel

Hintergrundartikel vom 8-Feb-2024

Freelancing-Ausschreibungen offenbaren häufig das Risiko einer verdeckten ANÜ. In anderen Worten: Scheinselbstständigkeit. Warum wird dieser Bedarf nicht als ANÜ angefragt? Die Antwort darauf haben wir in einer Umfrage unter 391 Freelancern gefunden. Die Aufmerksamkeit und die regen Diskussionen rund um die Umfrage zeigen: das Thema polarisiert. Und: Bei einigen Endkunden hat ein Wandel begonnen. Der lässt sich mit KI unterstützen. 

 

Wenn 67% der Freelancer sagen: ANÜ ist auf gar keinen Fall eine Option für mich, ist das ein klares Statement. Wenn weitere 20% andeuten, zeigt das:

Freelancer haben sich aus Überzeugung selbstständig gemacht. Denn es spräche nichts dagegen, die gleiche Vergütung über Anstellung auf Zeit (ANÜ) zu vereinbaren.

Bei der Umfrage (auf LinkedIn) hatten wir in kürzester Zeit 12.000 Ansichten und rege Diskussionen. Das zeigt: das Thema polarisiert!

Andere Erwartungshaltung des Endkunden

Endkunden suchen im Freelancing häufig einen Mitarbeiterersatz. Sie wünschen sich eigentlich einen Mitarbeiter auf Zeit. Und wollen auch mit diesem Mitarbeiter so verfahren, wie sie es mit den eigenen Mitarbeitern tun.

Daher müsste dieser Bedarf über ANÜ ausgeschrieben werden. An der Vermittlung liegt es nicht. Denn nahezu alle größeren Vermittler bieten sowohl ANÜ als auch Freelancing an.

Die Umfrage zeigt: Sucht der Endkunde den Mitarbeiterersatz über ANÜ riskiert er, auf 87% des Angebots zu verzichten. Gerade spezialisierte Freelancer würden dann die Anfrage ablehnen.

Freelancer statt Mitarbeiter: eine weitere Herausforderung

Auf die Leistungen eines Freelancers als selbstständigen Dienstleisters zurückzugreifen statt auf einen Mitarbeiter erfordert eine andere Herangehensweise:

Kriterien Selbstständigkeit
  1. Keine Eingliederung in die die Organisation
  2. Keine Arbeitsteiligkeit (also in sich abgeschlossene Aufträge)
  3. Keine Vorgaben zum Wo und Wie
  4. Erkennbares Unternehmerisches Handeln / Risiko am Auftrag

Kurz: statt Einbindung als Mitarbeiter geht es um eine regelkonforme Beauftragung von Kleinstaufträgen. Am Beispiel von SCRUM bedeutet das: Auftrag zur Umsetzung einer User Story statt Abstimmung des "Was machst Du heute?", die fixe Vereinbarung des Aufwands und die Abrechnung erst nach Fertigstellung.

Endkunden sehen darin Hindernisse

Mit den Selbstständigen anders verfahren als mit den Mitarbeitern? Wir wollten doch eigentlich ein Team!

Hätten wir dann nicht besser das ganzes Gewerk nach außen vergeben? Wir haben operativen Druck - hält uns diese Herausforderung nicht auf? Kleinstaufträge - bekommen wir dann nicht einen administrativen Overhead? Können das unsere operativen Mitarbeiter überhaupt?

Das sind typische Fragen, die sich operativer Manager stellen.

Deshalb versuchen viele Unternehmen den Mittelweg. Sie bilden ANÜ auf Freelancing über rechtssichere Verträge ab. Und nutzen vermeidliche Grauzonen im operativen Bereich.

Daraus ergeben sich zwei Probleme:

Folgeprobleme
  1. Die Grauzonen sind nicht mehr grau. Denn der Gesetzgeber schaut im Statusfeststellungsverfahren inzwischen hier genauer hin.
  2. Unzufriedene Freelancer: sie fühlen sich in ihrem selbstständigen Handeln eingeschränkt.

Das Problem spitzt sich zu

Die zunehmende Klarstellung auf gesetzlicher Seite und die zunehmende Fokussierung des Statusfeststellungsverfahren auf die operative Einhaltung (Operative Compliance) lässt die Grauzone verschwinden.

Das und die zunehmende Systematisierung des Freelancings im indirekten Einkauf (Vermittlermarkt) spitzen das Problem zu und machen es transparent(er).

Verstöße können dabei signifikante Folgen für die Verantwortlichen des Endkunden haben. Die Managerhaftung kann hier für sie bis zur Freiheitsstrafe führen. Denn sie fallen rechtlich in die Managerhaftung und die Schwarzarbeit.

Der Fachkräftemangel, der Ausblick auf 87% des Angebots verzichten zu müssen und die beschriebenen Risiken bewirken daher ein langsames Umdenken.

Der Wandel hat begonnen

So eine Veränderung benötigt Zeit. Sie benötigt viel Aufklärung, denn durch die Historie viele Annahmen aus der früheren Grauzone, die es heute nicht mehr gibt.

Wenn man sich heutige Ausschreibungen genauer ansieht, kann man die Veränderungen erkennen. Teilweise kann man daran außerdem erkennen, wie weit dieser Wandel bei wem fortgeschritten ist.

Ist die Ausschreibung z.B. als ausschließlich remote klassifiziert, erkennt man: der Endkunde hat erkannt, dass die Nutzung der eigenen Betriebsstätte ein wesentliches Merkmal für die Selbstständigkeit ist. Und hat erkannt, dass er damit sogar selbst sparen kann (wenn er Onsite / Remote Satz verhandelt hat).

Dabei entdecken Endkunden, dass man mit regelkonformen Freelancing den administrativen Aufwand sogar reduzieren kann (wegfallende Mitarbeiteraspekte, operative Beauftragung über Tickets z.B. über spezielle User Stories). Und entdecken genau die Vorteile wieder, die wir früher im Freelancing hatten

So möchten wir diesen Wandel unterstützen

1. KI-Werkzeug zur Analyse von Freelancer-Ausschreibungen auf Scheinselbstständigkeit

Mit diesem Werkzeug wollen wir helfen, an der konkreten Ausschreibung des Endkunden aufzuklären und besser zu verstehen:

Zweck KI-Werkzeug. Anhand der Ausschreibung:
  1. Wie kann ich regelkonform ausschreiben?
  2. Was ist ANÜ? Was ist Freelancing?
  3. Wo sind die Grenzen?
  4. Wo liegt hier mein Risiko?
  5. Wie weit bin ich mit meinem Verständnis?
  6. Wie weit sind wir?

Selbstverständlich kann das Werkzeug auch Vermittler und Freelancer unterstützen, sich hier ein Bild zu verschaffen.

So funktioniert das Werkzeug (siehe Video)
  1. Ausschreibung in ein Dialogfeld ziehen
  2. 1 bis 2 Minuten warten
  3. Schnellanalyse erhalten, wo und warum hier ein Risiko besteht und wie man damit anders verfahren sollte.

Dieses Werkzeug ist ab dem 23. Februar während der Betaphase kostenfrei nutzbar. Danach wird die kostenfreie Nutzung möglich, aber limitiert sein. Das dazu kostenfreie Nutzerkonto wird im Rahmen des ersten Durchlaufes erstellt.

Falls Sie Interesse haben, an der Premiere teilzunehmen. Wir legen den Schalter gemeinsam in einem Webinar um. Hier ist es bereits möglich, das Werkzeug zu testen.  Zum Webinar anmelden

2. Hilfestellungen von echten Experten für Endkunden

Die KI hat ihre Grenzen. Auch wenn wir die KI justieren sind Fehleinschätzungen keinesfalls ausgeschlossen. Wer mehr benötigt, kann daher dann mit wenigen Klicks die Ausschreibung diskret und anonymisiert Experten unseren angeschlossenen Partner übermitteln. Die bieten Ihnen dann diskret und unter Geheimhaltung über unsere Plattform Hilfestellungen in Form von virtuellen Sitzungen zur Ausschreibung oder anderen Fragestellungen an.

Angebote zu erhalten ist für Sie kostenfrei. Kosten entstehen erst, wenn Sie ein Angebot explizit annehmen und es zur Sitzung kommt. Die Höhe hängt vom Angebot des angeschlossenen Partners ab.

Alexander Ockl
Geschäftsführender Gründer

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Nehmen Sie mit mir Kontakt auf:  ao@task2vendor.de
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